Das eigene Fohlen
- joanabrandes
- Apr 9, 2019
- 2 min read
Heute vor genau einem Jahr war eine sehr, sehr aufregende Zeit. Ravanna war schon etwa 3 Wochen über den errechneten Geburtstermin (19.03.2018) drüber. Das Euter wuchs von Tag zu Tag, die Beckenbänder wurden immer lockerer und ausgerechnet am 08.04. wo meine Stallbesitzerin wegen einer Familienfeier gar keine Zeit hatte, fing morgens die Milch an zu laufen. Also verbrachte ich den gesamten Sonntag bei schönstem Sonnenschein auf der Koppel und beobachtete die Pferde... nur für den Fall das. Aber es passierte gar nichts. Die Milch lief nicht mehr, alles blieb ruhig. Auch Abends bis 23 Uhr deutete nichts auf eine Geburt hin. Jedenfalls nicht mehr als die Tage davor. Gegen 23.30Uhr war ich Zuhause... ich musste ja um 9.00Uhr in der Uni sein und im Stall gab es eine Kamera und Menschen mit Erfahrung.
Dududududu.... Oh nein... mein Wecker?! Warum so früh?!11
Moment... mein Wecker hat nen anderen Klingelton. Schlagartig war ich wach. Der Anruf war leider vorbei und ich sprang aus dem Bett und hätte mich dabei beinah so richtig auf die Klappe gepackt, als ich über den gestern Abend gepackten Rucksack stolperte. Gleichzeitig rief ich meine Stallbesi zurück, während ich auf einem Bein hüpfend meine Kleidung anzog und mir versuchte in der Küche einen Kaffee aufzusetzen(bei mir geht nichts ohne Kaffee). Das ich dabei mich nicht ausversehen selbst umgebracht hab beim anziehen sehe ich immer noch als Wunder an. "Herzlichen Glückwunsch!" erklang es am anderen Ende, "Deine Stute hat ein gesundes Fohlen bekommen." Es war 5 Uhr morgens, soviel hatte ich mittlerweile der Uhr entnehmen können. Und ich glaube ich war noch nie schneller am Stall. Normalerweise brauche ich etwa 25 Minuten.... an diesem Tag waren es vielleicht 18. ;)
Die ersten Fotos waren mir auch schon zugeschickt worden. Ein kleines Rehlein im Stroh. Nur das Geschlecht wurde mir nicht verraten. Als ich ankam, lag Fohli schon wieder im Stroh. Es ist ein kleines Mädchen...äh...Stutfohlen... bloss nicht vermenschlichen... ach was solls... zu spät! So ein kleines Wunder.
Ravanna war auch ziemlich k.o. von der Geburt, aber sie fing schon an sich zu erholen fraß gut und ließ uns auch alle ans Fohlen ran, wobei sie schon immer wieder nach ihrem Baby brummelte.
Den ganzen Morgen saß ich an der Box. Der Tierarzt kam, Fohlenlähme Vorsorge wurde vorgenommen und eine Allgemeinuntersuchung auch. Alles in Ordnung, Nachgeburt komplett, Nabel ist schon desinfiziert. Alles lief super!
Auch Arya, wie ich die Kleine spontan benannt habe (Wenn jemand weis, auf welches Buch sich das bezieht, bekommt er 100 PonyPunkte!), lief schonmal... im Galopp durch die Geburtsbox und Mittags durfte sie dann das erste Mal mit ihrer Mutter raus. Galoppierende, schlafende und hüpfende Fohlen sind zu niedlich!
Zur Uni bin ich übrigens an diesem Tag nicht gegangen.... Das ist es absolut Wert gewesen.
Text: Joana Brandes, Fotos: Janine Brüggemann
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